In der April-Ausgabe der Zeitschrift Nobilis erschien ein Porträt von Dr. Alexander Jäger-Bloh. Lesen Sie den Artikel hier in voller Länge.

Ohne die Tschernobyl-Katastrophe wäre Dr. Alexander Jäger-Bloh heute wahrscheinlich Bio-Landwirt. Das Reaktorunglück im fernen Weißrussland hat jedoch dazu beigetragen, dass seine Lebensplanung eine ganz andere Richtung nahm. 1986 lebte der heute 48-jährige mit seiner Frau Gabriele, mit zwei kleinen Kindern und eigenen Schafen auf einem Bauernhof bei Neustadt. Aus der Schafsmilch wurde Käse hergestellt, der an Bioläden und Bäckereien bis nach Hannover verkauft wurde.

Zum Zeitpunkt des Reaktorunfalls hatten die Jäger-Blohs großes Glück. „An dem Tag, als uns der fall-out erreichte, waren unsere Schafe im Stall geblieben. Das war purer Zufall.“ In der Scheune lag noch genug Heu, und so konnte weiter produziert werden. Vorsorgliche Untersuchungen ergaben, man war noch einmal davongekommen. Der Käse, den die jungen Bio-Bauern herstellten, war unbelastet. Verkaufen konnten sie ihn jedoch nur noch mit Mühe, denn natürlich waren die Verbraucher jetzt sehr, sehr vorsichtig. „Das war ein einschneidendes Ereignis. Wir haben uns auch gesagt, dass es ja nur eine Frage der Zeit ist, bis das nächste Tschernobyl kommt. Und ob man dann wohl noch einmal so glimpflich davon kommt?“

So wurde die Landwirtschaft aufgegeben, und Alexander Jäger-Bloh baute sich als Tierarzt eine Praxis auf, bis er in den neunziger Jahren mit seinem dritten Beruf ganz starken Aufwind hatte, und zwar sogar im wörtlichen Sinn. Tschernobyl war noch nicht vergessen, und so beobachtete der Naturliebhaber beim Urlaub in Dänemark fasziniert, wie die neuartigen Windenergieanlagen dort emsig Energie aus der Kraft der Natur produzierten.

„Das war schon sehr faszinierend, plötzlich zu entdecken, wie man die Naturkräfte auch nutzen kann. Der Landwirt sät und erntet, und so ist es mit den Windkraftanlagen auch. Man ist den Naturgewalten sehr nahe, das begeistert mich immer wieder.“
Im Dezember 1991 war es dann soweit. Gemeinsam mit seiner Frau und einem Geschäftspartner errichtete Jäger-Bloh in Sichtweite seines heutigen Firmensitzes die erste Windenergieanlage im Raum Neustadt. „Es dreht sich, es dreht sich, Gaby, schenk den Sekt ein!“ zitierte die Leine-Zeitung die verständliche Begeisterung der frischgebackenen Anlagenbetreiber, als sich das erste Mal die schlanken Rotorblätter im Wind drehten.

„Windkraft macht süchtig“, das ist eine der Lieblingsaussagen von Alexander Jäger-Bloh. Heute leitet der Unternehmer vier erfolgreiche Firmen der Erneuerbare Energien-Branche. Über 300 Windenergieanlagen hat die Unternehmensgruppe Dezentrale Energie mit Sitz in Hagen bei Neustadt a. Rbge. bisher gemeinsam mit ihren Partnern in Deutschland und Frankreich aufgebaut. Nach neuen Standorten, heute vor allem im Ausland, wird ständig gesucht. In der Region Hannover ist jetzt die erste eigene Biogasanlage in Planung.
Tschernobyl hat, so Jäger-Bloh, dazu beigetragen, dass der Ausbau der erneuerbaren Energien für ihn heute Lebensinhalt und –ziel ist. Ohne sie, also ohne Windkraft, Biomasse, Sonnen- und Erdwärme wird die Zukunft der Energieversorgung nicht funktionieren, das ist für ihn völlig unstrittig.
„An erster Stelle sollte das Ziel stehen, wertvolle Energie einzusparen, ein Beitrag, den jeder von uns leisten kann, denn wir alle tragen Verantwortung. Zukünftig brauchen wir dann einen breit gefächerten Energie-Mix unter Führung dezentraler und erneuerbarer Technologien. Fossile Energieträger werden zwar auf absehbare Zeit nicht entbehrlich sein, müssen aber auch nicht mehr im Vordergrund stehen.“

Unternehmer wie Alexander Jäger-Bloh waren die Vorreiter dafür, dass die Windenergie in Norddeutschland heute eine etablierte Technik ist. Nun gilt es, sie noch weiter zu verbessern, sie an die Bedürfnisse der Menschen, an die Bedürfnisse der Natur, aber vor allem auch in ihrer Effizienz und in ihrem technischen Zusammenspiel mit anderen Energiearten zu optimieren. Eine Aufgabe, der sich der technikbegeisterte Energieexperte mit viel Elan und guten Ideen stellt: „Das ist eine große Herausforderung, ja, unsere Verpflichtung, die wir unbedingt annehmen müssen. Aber darin liegt auch eine große Chance, eine realistische Zukunftsperspektive. Der Zug der Erneuerbaren Energien hat Fahrt aufgenommen und bereits ein flottes Tempo erreicht.“

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