Aktualisiert: Bitte lesen Sie dazu auch unsere Pressemitteilung vom 28. Mai 2020
In einer aktuellen Pressemitteilung begrüßt der BWE die Nutzung einer neuen Bewertungsmethode durch die Deutsche Flugsicherung. So wäre „ein Ausgleich zwischen den berechtigten Belangen der Flugsicherung und dem Ausbau der Windenergie möglich“, heißt es in der Meldung. Leider ist das nur zum Teil richtig. Die genannte Methode bezieht sich nur auf sogenannte Doppler-Drehfunkfeuer (DVOR), nicht auf CVOR. Das VOR Nienburg, das in den Landkreisen Nienburg, Region Hannover und Heidekreis 110 geplante WEA mit einem Marktvolumen von über 690 Mio EURO blockiert, ist also nicht einbezogen. Hier müssen die Neu- und Repowering-Projekte weiter auf Eis liegen.
Lesen Sie die BWE-Pressemeldung in voller Länge:
Die Deutsche Flugsicherung (DFS) und das Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung (BAF) nutzen in Zukunft die überarbeitete Bewertungsmethode aus dem Projekt „Wechselwirkung von Windenergieanlagen und terrestrischer Navigation/Radar“ (WERAN plus) der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB). Wolfram Axthelm, Geschäftsführer des Bundesverbands WindEnergie begrüßt die Anwendung der neuen Bewertungsmethode: „Dank der Methoden aus dem WERAN plus-Projekt kann die systematische Überbewertung möglicher Störungen und daraus folgender Abstände endlich faktenbasiert korrigiert werden. So ist ein Ausgleich zwischen den berechtigten Belangen der Flugsicherung und dem Ausbau der Windenergie möglich.“
Bei dem WERAN plus-Projekt wurden mittels drohnenbasierter Vor-Ort-Messungen und numerische Vollwellensimulationen die Auswirkungen von Windenergieanlagen auf Doppler-Drehfunkfeuer (DVOR) untersucht. Auf dieser Grundlage wurde die von der DFS entwickelte Berechnungsformel in Zusammenarbeit mit der PTB weiterentwickelt und angepasst. Jetzt wird sie durch die DFS übernommen und in Windenergieprojekten ab dem 01.06.2020 angewandt. Eine Branchenumfrage hatte 2019 gezeigt, dass mehr als 1.000 Windenergieanlagen mit 4.800 MW Leistung derzeit nicht realisiert werden, weil ihnen der Einfluss auf Flugnavigationsanlagen entgegengehalten wird. Ein Teil dieser Projekte sollte jetzt realisiert werden können.
„Das ist ein wichtiger erster Schritt, um die Blockade vieler gut geeigneter Flächen für die Windenergie zu beenden. Jetzt muss allerdings auch der zweite Schritt erfolgen: Deutschland leistet sich mit 15 Kilometern einen Prüfradius um die Drehfunkfeuer, der international einmalig ist. Der Radius muss mindestens auf den international üblichen Maßstab von zehn Kilometern herabgesetzt werden", so Wolfram Axthelm.
„Mit der Nutzung der WERAN plus-Methode wird ein kleiner Teilaspekt der Aufgabenliste Wind an Land des BMWi erfüllt. Wir hoffen, dass nun weitere Aufgaben abgearbeitet werden, um den Ausbau der Windenergie voranzutreiben“, machte Axthelm deutlich.