Der Vorsitzende der niedersächsischen CDU-Landtagsfraktion besteigt eine Windenergieanlage und bekennt sich zu regenerativen Energien. Im Rahmen seiner "Sommertour 2008" besuchte David McAllister, der Chef der CDU-Fraktion im niedersächsischen Landtag, am 29. August den Windpark Holtum-Geest und benachbarte Betriebe. Höhenangst scheint der Politiker nicht zu kennen. Mit einem Aufzug ließ sich McAllister 100 Meter hoch auf die Plattform im Gittermast einer Vestas V66 mit 117 Metern Nabenhöhe befördern, genoß von dort die Aussicht und warf auch gleich einen Blick in die Zukunft: "Niedersachsen ist in Sachen regenerativer Energien die Nummer eins im Land, und das soll so bleiben." – Die Zeiten, da die regenerativen Energien ein Nischendasein geführt haben, sollen, so McAllister, endgültig vorbei sein. "Die Landesregierung wird auf ihrer bevorstehenden Klausurtagung in Herzlake wegweisende Beschlüsse zur künftigen Energieversorgung fällen."
Die Verdener-Aller-Zeitung berichtete am 30.08.2008 ausführlich über den Besuch des CDU-Landesvorsitzenden. Hier der vollständige Artikel:

Keine Angst vor großen Höhen
CDU-Landesvorsitzender David McAllister gestern in Holtum(Geest) / Auf regenerative Energien setzen

Von Markus Wienken
HOLTUM (GEEST) Bis an die Spitze der niedersächsischen CDU-Landtagsfraktion hat es David McAllister geschafft. Auch gestern ging es ganz weit nach oben. Aus knapp 100 Metern Höhe konnte der Unionspolitiker die freie Sicht über die Lintler Geest genießen und wagte zugleich den Blick in die Zukunft: "Niedersachsen ist in Sachen regenerativer Energien die Nummer eins im Land, und das soll so bleiben."
Auf seiner Sommertour 2008, der ersten in seiner Funktion als Landesvorsitzender der CDU in Niedersachsen, machte McAllister gestern in Holtum (Geest) auf dem Betriebsgelände der Firma ehlers+otten Station. CDU-Landtagsabgeordneter Wilhelm Hogrefe brachte dem Gast aus Hannover in einem Schnellkurs die regenerativen Errungenschaften der Gemeinde näher. "Da sind wir hier landesweit führend." Firmenchef Cord Ehlers, der sich im Bereich regenerativer Heizungstechnik zweifellos zu den Pionieren zählen darf, warb seinerseits für eine Energiegewinnung aus nachwachsenden Rohstoffen. "Irgendwann ist Öl nicht mehr bezahlbar", betonte er. Und: "Schon jetzt rechnen sich für viele Haushalte die Anschaffungskosten einer Holzheizung."
Über sein "Lieblingsthema Holz" referierte Heinrich Luttman von der Land- und Forstwirtschaftlichen Vereinigung Hohe Heide. Die Kernaussage: "Holznutzung ist aktiver Klimaschutz und Wirtschaftsförderung." Als Querdenker viel Lehrgeld bezahlt, ist Jörg Lüning, Vorsitzender des Landesverbandes WindEnergie, ein leidenschaftlicher Wegbereiter der regenerativen Energien. Und heute? "Wir haben in Holtum eine Überdeckung an Windstrom. Mit Biogas sind wir autark."
Energie und Umwelt zählen auch zu den Schwerpunktthemen, die der CDU-Spitzenpolitiker McAllister auf seiner mehrwöchigen Tour abarbeiten will und da konnte er an der Gemeinde Kirchlinteln und ganz speziell der Ortschaft Holtum (Geest) nicht vorbeifahren.
Was der Politiker vor zahlreichen Gästen gut gelaunt von sich gab, dürfte bei den Pionieren der Branche für mächtig Rückenwind sorgen. Danach sollen die Zeiten, da die regenerativen Energien ein Nischendasein geführt haben, endgültig vorbei sein. "Die Landesregierung wird auf ihrer bevorstehenden Klausurtagung in Herzlake wegweisende Beschlüsse zur künftigen Energieversorgung fällen", verriet der Gast. Hintergrund sei der Wunsch nach zuverlässiger Energieversorgung verbunden mit weltweitem Klimaschutz.
Zu den Zielen der Energiepolitik zählte McAllister Versorgungssicherheit, Bezahlbarkeit und ökologische Verträglichkeit. "Wir müssen uns dabei von Importen teurer Rohstoffe unabhängiger machen und brauchen Energie, die sich rechnet", betonte er. Denn: "Nicht die Wohlhabenden, sondern der Mittelstand leidet unter den hohen Kosten."
Die Kernkraft mag der CDU-Landeschef zwar noch nicht zu den Akten legen - keine Neubauten, doch wo möglich, sollten die Restlaufzeiten verlängert werden - sieht für die regenerative Gewinnung aus Wind und Holz aber allerbeste Perspektiven. "Dazu zählen die Nachrüstung bestehender Anlagen sowie die Ausweisung neuer Flächen." Großes Potenzial bestehe zudem an der Küste im Offshore-Bereich. "Überall aber nur in dem Maße, wie es sozial- und umweltverträglich ist. Zu entscheiden haben letztendlich Gemeinden und Kreistage." Da gab sich McAllister ganz als Wahlkämpfer.
Doch dass der Mann keine Angst vor großen Hürden hat, konnte er wenig später am Fuße einer Windanlage in Holtum (Geest) beweisen. Gemeinsam mit Jörg Lüning zwängte sich der Landesvorsitzende in einen Fahrstuhl und ließ sich knapp 100 Meter per Drahtseil auf eine Aussichtsplattform ziehen. Sturmerprobt und erdverwachsen sei er. Wieder festen Boden unter den Füßen äußerte er mit Blick auf einen möglichen Ausbau der Anlage: "Ich kann auch noch 30 Meter höher."