Freiland-Hühner lieben Schatten und Schutz vor Raubvogel-Angriffen aus der Luft. Ein Solarpark-Projekt im Neustädter Land, für das die deanGruppe jetzt einen Antrag eingereicht hat, macht beides möglich. Es kann erneuerbare Energie erzeugen und gleichzeitig Hühner glücklich machen. Die Neustädter Zeitung hat das Thema aufgegriffen und berichtet:
„Der Solarpark wäre so regional wie die Eier der Hühner. Eine Besonderheit am Vorhaben sind die lokalen Akteure. Planer und Betreiber wäre die Gruppe, die auf dem Areal westlich des Dorfes bereits ein Windkraftwerk errichtet hat. Für die Idee ist Landwirt Stefan Dierking bereits vor Jahren auf den Grundbesitzer zugegangen. Eine sogenannte Agri-PV-Anlage soll auf dem Feld Schatten für tausende Hühner bieten. „Ich verspreche mir davon, dass der Auslauf besser angenommen wird“, sagt Dierking im Gespräch mit der Neustädter Zeitung. Seine Tiere gehen momentan lieber in den Abendstunden aus dem Stall, um strahlende Sonne zu vermeiden - ein Problem, das mit zahlreichen Schatten der massiven Panels nicht mehr auftreten sollte. Zudem erwartet er mit dem Solarpark mehr Schutz vor Greifvögeln, die für das Verschwinden von bis zu fünf Prozent der Freiland-Hennen verantwortlich sein sollen. „Es gibt auf jeden Fall die Hoffnung, dass die Verluste dadurch weniger werden“, so der Niedernstöckener. Die Einschränkungen durch die Solaranlage? „Eigentlich null.“ Bei der Doppelnutzung würden 13.867 Photovoltaikmodule installiert, die Unterkante wäre 1,50 Meter vom Boden entfernt und lässt so Kleintiere darunter zu. Auch bleibt auf dem Gelände ein etwa gleich großer Bereich unbebaut, falls der Schwarm doch mal gleichzeitig Sonne tanken möchte. Die jährliche Stromproduktion läge bei voraussichtlich 7,3 Millionen Kilowattstunden, laut einer Rechnung im Konzept deckt dies den Verbrauch von etwa 2.000 Vier-Personen-Haushalten. Die Errichtung eines Batteriespeichers wird angepeilt, eine Mitnutzung der Energie-Infrastruktur des Betreibers der Windkraftanlagen wäre nach Absprache möglich. Im nächsten Schritt steht am 12. Juni die Beteiligung des Ortsrats Mandelsloh an. Eine größere Hürde scheint überwunden: Die schwer genehmigungsfähige Doppelnutzung mit Agri-PV hat das Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit bereits zugesagt. Dierking freut sich: „Wir haben mit der dean-Gruppe auch wirklich jemanden vor Ort.“ Bei den anderen beiden jüngst angekündigten Projekten sind verschiedene Großinvestoren aus Hamburg zuständig. Die Anlage könnte somit ein „regionales Produkt“ werden, „wie unsere Eier auch.““
Foto: deanGruppe