Der Monat Juli begann für Geschäftsführerin Marielena Bloh und das Team der deanGruppe sehr erfreulich. Die DFS Deutsche Flugsicherung gab bekannt, dass das Drehfunkfeuer (CVOR) Nienburg nun endlich außer Betrieb genommen wurde. „Damit ist nun ein weiterer Schritt in Richtung der Umsetzung unseres Projekts „Repowering Windpark Mandelsloh“ möglich", freut sich Marielena Bloh.
Dieses und andere Projekte im Neustädter Land und den benachbarten Regionen haben sich durch Probleme mit den Vorgaben der DFS um Jahre verzögert.
Im Mai 2020 kommentierte die deanGruppe die Situation wie folgt: „Innerhalb des 15-km-Prüfbereich des Drehfunkfeuers CVOR Nienburg werden durch die DFS nach wie vor in den Landkreisen Nienburg, Region Hannover und Heidekreis mindestens 110 geplante moderne Windenergieanlagen (WEA) zum Zu- und Ersatzbau (Repowering) mit einem Marktvolumen von über 800 Mio. EURO blockiert.
Mittlerweile gelten für die Vereinbarkeit von Funknavigation und Windenergie an Land bundesweit andere Berechnungen und Maßstäbe, nachzulesen im „Bericht der Bundesregierung an den Bundestag über Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Windenergieanlagen an Land und dem Betrieb von Drehfunkfeuern gemäß § 99a Erneuerbare-Energien-Gesetz von 2021“.
Das CVOR Nienburg wird nun zu einem DVOR umgebaut.
Dazu hier Auszüge aus der Pressemeldung der DFS:
Langen, 6. Juli 2023
DFS erneuert das Funkfeuer Nienburg
Um das Drehfunkfeuer (CVOR) Nienburg bei Stöckse robuster gegenüber Störeinflüssen von Windkraftanlagen zu machen, rüstet die DFS Deutsche Flugsicherung GmbH die Anlage zu einem Doppler-Drehfunkfeuer (DVOR) um. Damit lassen sich mehr Windkraftprojekte im Umfeld der Anlage realisieren, ohne Einschränkungen für die sichere Navigation der an- und abfliegenden Flugzeuge an den Flughäfen Hannover und Bremen.
In einem ersten Schritt wurde die CVOR Nienburg zum Monatswechsel außer Betrieb genommen. Die Alt-Anlage wird zunächst zurückgebaut, um dann am gleichen Standort das Doppler-Drehfunkfeuer zu errichten. Während der rund sechsmonatigen Bauzeit übernimmt das benachbarte Drehfunkfeuer Sarstedt die Aufgaben für die Luftfahrt. Für die neue Anlage gilt der verringerte Schutzbereich von sieben Kilometern, innerhalb dessen gesondert geprüft wird, ob von geplanten Windkraftanlagen (WKA) eine mögliche Störung von Flugsicherungsanlagen ausgeht. In einer gemeinsamen Initiative der DFS und der Bundesministerien für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) sowie für Digitales und Verkehr (BMDV) verringerte die DFS im Februar bis auf eine Ausnahme den Radius ihrer 40 Doppler-Drehfunkfeuer von 15 auf sieben Kilometer.
„Wir freuen uns, dass wir mit der Erneuerung des Drehfunkfeuers Nienburg mehr Raum für den Ausbau der Windkraft in der Region bieten und gleichzeitig den Piloten im An- und Abflug auf die Flughäfen Hannover und Bremen die bewährte Präzision bei der Navigation bieten können“, erläutert DFS Geschäftsführer Technik Friedrich-Wilhelm Menge.
Terrestrische Navigation als Backup bei Ausfall der Satellitennavigation
In Deutschland werden aktuell insgesamt 50 bodengebundene Drehfunkfeuer betrieben, darunter 41 DVOR und weitere neun konventionelle Drehfunkfeuer (CVOR), wie die alte CVOR Nienburg. Die in Bezug auf Windkraftanlagen störanfälligeren CVOR werden mit Ausnahme der Anlage auf der Insel Helgoland mit Unterstützung der Bundesregierung in unempfindlichere DVOR um- oder gänzlich abgebaut. Mit der Einführung satellitengestützter Navigationsverfahren wurden seit 2002 von ursprünglich rund 70 bereits 20 Drehfunkfeuer abgebaut. Ab dem Jahr 2030 werden nur noch etwa 30 Anlagen benötigt, als Backup-Grundgerüst für den Ausfall der Satellitennavigation. Auch das zukünftige DVOR Nienburg gehört dazu.
Foto: Das CVOR Nienburg (Quelle DFS)